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Reutlinger Dieselfahrverbote: Betrug oder Dummheit?

Nachdem bereits in Kiel und Stuttgart die Kritik an den Messungen nicht abreist, wird nun auch Reutlingen zur Zielscheibe.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spot nicht sorgen heißt es in einem deutschen Sprichwort. Wie zeitgemäß und realitätsnah dieser Satz ist, erfährt zurzeit die Stadt Reutlingen schmerzhaft am eigenen Leib. 
So hat sich der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in ihrer Satireshow Extra 3 über die Stadt in epischer Breite lustig gemacht. Der Hintergrund ist schnell erklärt: Die in Reutlingen zum Einsatz kommenden Messanlagen sollen an markanten und stark durch Emissionen belastet Stellen die Luftwerte messen. Momentan wird aber ein 200 Meter langes Streckenteilstück saniert und ist demzufolge für den Verkehr zeitweise gesperrt – die Fahrzeuge müssen eine Umleitung nutzen. Auch ein sonst an derselben Stelle in der Innenstadt befindlicher Fußgängerüberweg wurde kurzerhand lahmgelegt. Grund genug für das beliebte Satiremagazin, die Stadt mal so richtig durch den Kakao zu ziehen.

Der Fernsehbeitrag ist Wasser auf die Mühlen der Organisation Deutsche Umwelthilfe (DUH), die seit Monaten mit vielen Städten des Landes in juristischen Verhandlungen vertieft ist. Die DUH und mehrere Kritiker sehen in der erwähnten Baumaßnahme in Reutlingen reine Makulatur und Taktik, um Luftwerte zu verbessern und somit die drohenden Dieselfahrverbote zu verhindern. Die Stadt hingegen dementiert das. „Die Darstellung des Umwegs für die Fußgänger im Beitrag ist zwar zweifelsohne witzig, beruht aber auf alternativen Fakten“, versucht eine Stadt-Sprecherin die Wogen zu glätten.

Selbstbewusste und vor allem energische Schadensbegrenzung sieht anders aus: So werden sicher keine Dieselfahrverbote verhindert!