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Neue Maut in Österreich

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In Tirol droht eine Fahrt über den Fernpass gen Süden immer teurer zu werden. Die Reise zum Gardasee wird immer kostspieliger.

Der Weg durch Tirol ist einer der am häufigsten frequentierten auf dem Weg in den Süden. An manchen Tagen rollen fast 30.000 Fahrzeuge über den Pass.

Das soll sich jetzt ändern: mit einer weiteren Maut. 11 Euro kommen noch einmal für eine einfache Fahrt Richtung Süden hinzu. Das soll bis zu 50 Millionen Euro einbringen, die laut Bundesland Tirol für die Restaurierung eines Tunnels und den Neubau eines anderen verwendet werden sollen.

Befreit von der Maut werden nur jene Fahrzeuge, die aus dem Bezirk Reutte (Außerfern) stammen und ein RE im Nummernschild führen. Doch das reicht vielen nicht. Die Wirtschaftskammer in Reutte befürchtet, dass sich durch die Maut auch alle Lieferungen an Supermärkte, Händler und Handwerker verteuern. Dies führe zu höheren Preisen oder Insolvenzen.

Kritische Stimmen geben dieser Maut allerdings keine große Zukunft, denn auch der deutsche Verkehrsminister war seinerzeit an einer Maut für Ausländer vor der EU kläglich gescheitert. Juristisch könnte dies gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

Auch die Allgäuer hoffen darauf, dass die Maut nicht kommt für ihre Autobahn vor der Haustür, die sie direkt in den Süden führt. Ein Ausflug durch Tirol an den Gardasee könnte sonst in Zukunft mindestens 44 Euro kosten: Zum einen fällt die österreichische Mautvignette in Höhe von 9,60 an. Außerdem braucht man die Mauten für den Brenner für 10,50 Euro und für die italienische A22 auf der Strecke Sterzing-Gardasee für 12,80 Euro. Jetzt sollen noch 11 Euro für die B179 hinzukommen, die durch den Norden Tirols führt. Zudem kommt für Lkw über 3,5t noch ein Umwelt-Pickerl für die Umweltzone auf der Inntal-Autobahn hinzu – hier dürfen jedoch nur noch Diesel mit Euro6, also dem lila Pickerl, verkehren. Für alle ohne oder unzureichende Plakette wartet ein Bußgeld bis zu 2.180 Euro.

Bislang gibt es in den österreichischen Umweltzonen lediglich nur eine Pflicht für das Umwelt-Pickerl für Lkw und Kleintransporter. In Zukunft kann sich dies aber auch ändern, dann würden auf Autofahrer nicht nur die ständig steigenden Mautkosten zukommen, sondern auch Fahrverbote und eine Umwelt-Pickerl Plicht. In Außerfern gibt es bereits jetzt Fahrverbot für Motorräder, die zu viel Lärm machen.

Wann die neue Maut eingeführt werden soll, ist noch nicht beschlossen.