Größte emissionsfreie Umweltzone in Deutschland geplant
Seit August 2020 ist die Einkaufsstraße Friedrichstraße im Berliner Bezirk Mitte eine für Autos gesperrte Zone, durch die in der Mitte eine doppelte Fahrradspur führt. Diese Zone soll nach den Vorstellungen der neuen Berliner Verkehrssenatorin Jarasch (Grüne) erheblich erweitert werden.
Bislang ist von dem Autoverbot nur die Friedrichstraße direkt betroffen, und zwar der Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße. Für Fahrräder gibt es eine Fahrradspur, für Fußgänger hat sich, außer der besseren Luft, nicht viel geändert. Ein unbeschwertes Flanieren ist nach wie vor schwierig, da die Autos jetzt durch Fahrräder ersetzt sind. Doch wenn es nach Jarasch geht, soll die Null-Emissionszone östlich bis zum Gendarmenmarkt und nördlich bis Unter den Linden erweitert werden. Betroffen wären dann Charlotten-, Mohren-, Behren-, Tauben- und Jägerstraße bis zur Markgrafenstraße.
Damit würde tatsächlich Deutschlands größte Null-Emissionszone geschaffen. Zugang bzw. Zufahrt hätten nur noch Fußgänger und Fahrräder, denn Jarasch ist der Meinung: „Niemand will, dass auf der Friedrichstraße wieder Autos fahren.“ Eine andere Möglichkeit für die Gegend um die Friedrichstraße wären Begegnungszonen wie sie Berlin schon in anderen Bezirken erprobt werden. Dort dürfen Autos zwar fahren, aber nur in Schrittgeschwindigkeit. In Berlin benutzen 18 Prozent der Bevölkerung täglich ein Auto. Das ist fast halb so wenig wie der Bundesdurchschnitt mit 34 Prozent.
Auch auf der Straße Unter den Linden soll der Individualverkehr auf lange Sicht weichen. Stattdessen sollen die 7,7 Meter breiten Bürgersteige und die 17,5 Meter breite Mittelpromenade mehr Platz bekommen. Pro Richtung soll es nur noch eine Spur statt der bisherigen zwei für den motorisierten Individualverkehr geben.
Wann und wo die Berliner Null-Emissionszone eingeführt wird, steht jedoch noch nicht fest und bisher sind es nur Vorschläge, die erst geprüft werden müssen. Alle aktuellen Entwicklungen zu den Umweltzonen lesen Sie in der Green-Zones App.