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Fahrverbot für acht Millionen Zweiräder

Die indonesische Hauptstadt Jakarta will neue Wege gehen, um Lärm und Luftverschmutzung zu bekämpfen: Für die Hälfte der Roller, Mofas und Motorräder gilt ein Fahrverbot.

Jakarta zählt mit seinen 10 Millionen Einwohnern zu den größten und am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Dazu gesellen sich noch 16 Millionen Motorräder und 4 Millionen Autos. Jedes Jahr wächst die Anzahl der Fahrzeuge kontinuierlich an. Und das auf einer Siedlungsfläche, die gerade mal doppelt so groß wie München ist.

Die Stadtoberen haben sich nun etwas einfallen lassen: An drei Tagen in der Woche dürfen nur die Fahrzeuge mit einer geraden, an den anderen nur mit ungeraden Nummernkennzeichen auf die Straße. Am Sonntag dürfen dann wieder alle durcheinander fahren.

Damit sollen sowohl der Lärm als auch die Luftverschmutzung drastisch reduziert werden. Auch die Buße, die man zahlen muss, wenn man mit dem falschen Schild erwischt wird, hat es in sich: 30 Euro, das sind fast ein Siebtel des indonesischen Durchschnittslohn. Es könnte also wirklich funktionieren, doch stellt sich die Frage, wer die 16 Millionen Motorräder, Mofas und Roller täglich kontrollieren will und kann? Auf lange Sicht wird eine elektronische Erfassung der Kennzeichen eine Lösung bieten. Aber selbst dann besteht noch die Gefahr, dass sich ein lebhafter Handel mit Nummernschildern entwickelt, selbige täglich ausgetauscht werden und so die Bemühungen um eine ruhigere und sauberere Stadt unterlaufen werden. Eine andere und einfachere Lösung wäre die Einführung von Umweltplaketten, wie es im europäischen Raum bereits der Fall ist.

Auch andere Städte rund um den Globus kämpfen mit Luftverschmutzung und führen Umweltzonen ein. In welchen Städten welche Maßnahmen ergriffen werden, erfahren Sie in unserem morgigen Newsletter für Oktober!