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Erneuter Unmut am Rhein

Neue Pläne über eine Fahrbahn-Spur ausschließlich für die Tramlinie 705 erregen die Gemüter in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Der Rheinländer sagt gerne mit einem Augenzwinkern: Wenn du in Düsseldorf das Autofahren erlernt hast, kannst du auf der ganzen Welt im Straßenverkehr bestehen. Einbahnstraßen, zweispurige Hauptverkehrsachsen, die sich mit Bussen und auch teilweise sogar Trams den Asphalt zu teilen haben, alles viel zu eng und laut: das ist der Düsseldorfer Verkehr in a nutshell.

Nachdem der geneigte Leser seit Herbst 2019 immer wieder Düsseldorf in erster Linie mit den mittlerweile drei installierten Umweltspuren in Verbindung bringt, legt Oberbürgermeister Geisel (SPD) nun nach – und die Düsseldorfer kommen aus dem Staunen und verzweifelt anmutenden Kichern nicht mehr heraus.

So wird es in naher Zukunft eine eigene Spur für die Straßenbahnlinie 705 geben. Die Tram fährt auf einer der Hauptverkehrsachsen der Innenstadt; Anwohner, Pendler und Händler auf dieser Straße reagieren skeptisch bis erbost über die Pläne aus dem Rathaus.

Der Tenor ist bei allen erwähnten Parteien ähnlich: wo eh schon zu wenig Platz ist, wird es nun durch die geplante Straßenbahnspur noch enger. Neben OB Geisel ist der Schuldige für das Chaos im Berufsverkehr und darüber hinaus schnell ausgemacht: die Umweltspur im Düsseldorfer Süden. Eine mit der Straßenbahnspur einhergehende zusätzliche Verengung der eh schon viel zu schmalen Hauptstraße würde für noch größeren Verkehrsstau sorgen – von zusätzlichen Emissionen, begünstigt durch konstantes „stop & go“ Fahrverhalten, ganz zu schweigen.


Was sich die Stadtplanung bei dieser Idee gedacht hat, und ob das Projekt Tram 705 von Erfolg gekrönt sein wird, werden wir spätestens in ein paar Wochen wissen.