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E-Lkw von Mercedes geht in Serie

Das Transportwesen hat erkannt: Mit seinen schweren Frachtern ist es ein Teil des Problems der Luftverschmutzung sowohl in den Städten als auch auf den viel befahrenen Routen zwischen Städten und Verteilzentren. Mercedes-Benz hat jetzt begonnen, seinen ersten E-Lkw in Serie zu produzieren. Und hat somit einen entscheidenden Vorteil in den Umweltzonen Europas.

Ganz neu ist die Idee nicht, schon 2016 wurde der Öffentlichkeit auf der Nutzfahrzeugmesse in Hannover ein neuer Elektrofrachtwagen vorgestellt. Zwei Jahre später fuhren bereits zehn Prototypen bei wichtigen Kunden zur Probe auf den Straßen Deutschlands und Europas. Die Erfahrungen der Kunden, die in den letzten drei Jahren gemacht wurden, flossen alle in die Weiterentwicklung des Fahrzeuges. Dadurch konnte man den Prototyp noch einmal in den Bereichen Antrieb und Sicherheit erheblich verbessern. Hervorgehoben wird die Weiterentwicklung der sicherheitstechnischen Aspekte. So verfügt der eActros serienmäßig über einen Abbiege-Assistenten, einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung und eine MirrorCam.

Besonders stolz ist man bei Mercedes-Benz auf die Erhöhung der Reichweite auf jetzt 420 km. Das Aufladen geschieht an einer Schnellladesäule mit 400 Ampere und dauert nur knapp mehr als eine Stunde. Von Bremen nach München oder Stuttgart zum Beispiel müsste der Lkw also einmal nachladen. Das ist sicherlich noch nicht wirklich attraktiv, doch andere Strecken sind bereits in einem Rutsch zu schaffen, wie etwa von Bremen nach Amsterdam, Berlin oder Köln.

Der Antrieb wird durch zwei eingebaute Elektromotoren gesichert. Der Vorteil: Sie sind so leise, dass selbst Lieferungen in der Nacht keine Lärmverschmutzung verursachen. Und: Sie können in alle Umweltzonen fahren, auch in denen Dieselfahrverbote gelten. Selbst bei temporär aktivierten Umweltzonen, wie sie in Frankreich vielerorts existieren, muss der Fahrer sich keine Sorgen machen, sondern kann ganz im Sinne eines modernen Umweltschutzes seine Lieferung völlig abgasfrei zu den Verteilzentren und Verbrauchern bringen. Voraussetzung dafür ist natürlich auch die passende Umweltplakette. Auffallend ist, dass das ab Herbst 2021 produzierte Serienmodell erst einmal nur in Ländern verfügbar ist, in denen es tatsächlich auch Umweltzonen gibt. Das sind vor allem die Länder Westeuropas, sowohl im Süden als auch im Norden. Fahrer und Lkw-Unternehmen haben also einen spürbaren Vorteil, da sie wieder problemlos dort liefern können, wo ihnen zuletzt wegen strenger Umweltauflagen die Einfahrt verwehrt wurde. Angekündigt wurde jedoch auch, dass bald weitere Märkte folgen werden.

In welche Länder und Umweltzonen der neue eActros einfahren darf, sagt dir die Green-Zones App.