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E-Auto auf Reisen: Schafft es der Wohnwagen auch über die Alpen?

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Wer mit dem Wohnwagen unterwegs ist, kann eine schlapp machende Zugmaschine nicht gebrauchen. Der ADAC wollte es jetzt ganz genau wissen und hat die Probe auf Exempel gemacht: Wie sicher ist es, mit einem E-Auto plus Wohnwagenanhänger in den Urlaub zu fahren?

Für den Versuch wurde ein Wohnwagen (Dethleffs Aero 470 FSK) hinter einen KIA-Pkw gehängt und über die Alpen und zurückgeschickt. Drei Tage lang zog das Auto den Wohnwagen vom bayrischen Landsberg am Lech durch Österreich nach Triest in Italien und zurück. Insgesamt 1280 Kilometer durch Täler und über Berge dauerte die Testfahrt. Dank Allradantrieb und 239 kW (325 PS) ein voller Erfolg, wenn man den Testern glaubt. Überholmanöver und Passstraßen konnten ohne weiteres gemeistert werden. Allerdings verbraucht so ein Wohnwagenanhänger auch 80 Prozent mehr Energie, was dazu führt, dass man viel häufiger am Straßenrand nachladen muss. Der fragliche Wohnwagen wog über 1500 kg. Die Reichweite sank dementsprechend auch: Von knapp 400 Kilometern auf 220 Kilometer. Daher empfiehlt es sich umso mehr, die zur Verfügung stehenden Ladesäulen im Auge zu behalten.

Mit einem Anhänger bleibt die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit unter 80 km/h, durchschnittlich nämlich 69 km/h. Mit dieser Leistung waren die Tester durchaus zufrieden. Am E-Auto selbst und seiner Leistung gab es dann auch wenig Kritik. Die größte Herausforderung auf der ganzen Strecke waren vor allem die mangelnde Ausstattung mit Ladesäulen.

Zum einen funktionierten nicht alle Säulen auf dem Weg, so dass die Tester tatsächlich einmal sogar den Wohnwagen abhängen mussten, um dann mit dem Auto noch zur nächsten Säule zu gelangen. Auch weiß man oft nicht, mit wie viel das Laden zu Buche schlägt: An einigen Säulen war das Laden kostenlos, an anderen musste man 79 Cent pro Kilowattstunde hinlegen.

Ob man es tatsächlich mit einem E-Auto und Wohnwagen auch über schwieriges Terrain in den Urlaub schafft, hängt also nicht unbedingt von der Leistung des Autos, sondern vielmehr von der Infrastruktur mit Ladesäulen ab, die vielerorts noch zu wünschen übriglässt. Um die Unwägbarkeiten bei einer Fahrt in die Ferien abzufedern, empfiehlt es sich daher, eine Powerbank fürs Auto mitzunehmen. Mit so einem ZipCharge schafft man immerhin noch bis zu 60 Extrakilometer.

Ebenfalls zu empfehlen, wenn man die kostenlose App von Green-Zones dabeihat, mit der man immer sieht, in welche Städte man mit welchen Autos und Anhängern einfahren darf und wo vielleicht eine Strafe droht.