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Düsseldorfer Dieselfahrverbote vom Tisch

In Düsseldorf wird es keine Dieselfahrverbote geben. Pförtnerampeln und Tempo-30-Zonen sollen den Verkehr in der Stadt am Rhein in Zukunft regeln. Ein Fokus soll außerdem auf den Bus- und Radverkehr gelegt werden. Somit ist der letzte Streit um die Dieselfahrverbote in Nordrhein-Westfalen beigelegt.

Das Land Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stadt Düsseldorf haben ihren Streit um ein drohendes Dieselfahrverbot beendet. Sie einigten sich auf ein neues Maßnahmenpaket, dass die Stickoxidbelastung in der Stadt gleich auf mehreren Ebenen angehen soll, um die Grenzwerte der EU von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter einzuhalten.

Auf den besonders stark belasteten Verkehrsachsen Merowinger Straße und Corneliusstraße soll der Verkehr in Zukunft von Pförtnerampeln geregelt werden. Diese sollen die Anzahl der Fahrzeuge um bis zu 21% reduzieren. Zudem sollen auf diverse Hauptstraßen, sowie im Umfeld von Kindergärten und Pflegeheimen Tempo-30-Zonen eingerichtet werden. So soll sowohl die Luftbelastung als auch die Lärmbelästigung durch den Verkehr verringert werden. Ein weiterer Teil der Maßnahmen betrifft den öffentlichen Nahverkehr: Busse sollen künftig durch Vorrangschaltung schneller unterwegs sein und somit attraktiver werden. Auch die Radwege möchte die Stadt verbessern. Zusätzlich müssen die Düsseldorfer in Zukunft für das Parken tiefer in die Tasche greifen. Die kostenlosen Parkplätze in der Innenstadt fallen weg. Falschparken soll außerdem stärker kontrolliert und bestraft werden.

Alle Maßnahmen werden in einem neuen Luftreinhalteplan festgehalten, damit sie rechtskräftig sind. Um sicher zu gehen, dass die Maßnahmen greifen, werden weitere 3 Messstationen installiert.

Die Verantwortlichen und die DUH erhoffen sich von dem Maßnahmenpaket eine Reduzierung des Verkehrs insgesamt und die Steigerung der Attraktivität von Bus und Bahn sowie dem Radverkehr. Dort wo weiterhin viel gefahren werden muss, können Bürger über die Geschwindigkeitsreduzierung geschützt werden.

Sicherlich hätten Dieselfahrverbote in Düsseldorf schnell für Entlastung sorgen können. Die Maßnahmen, die nun beschlossen wurden, könnten aber auch ohne Verbote Erfolg haben. Es bleibt aber abzuwarten, wie schnell Pförtnerampeln und Tempo-30-Zonen installiert werden können, und wie konsequent die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Tempo-30-Zonen und der Vorrang von Busspuren und Radwegen werden sicherlich auf viel politischen Gegenwind bei den Autofahrern stoßen.

Die zusätzlichen Messstationen werden zeigen, ob der neue Luftreinhalteplan halten kann, was er verspricht. Oder alternativ aufdecken, dass es noch mehr Stellen mit zu hohen Stickoxidwerten gibt!