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Bristol: Keine Umweltzone!

Nachdem bereits in Leeds offen über eine Streichung der dortigen Umweltzone debattiert wurde, wird nun in Bristol das Vorhaben Umweltzone komplett aufgegeben.

Es ist ein schwarzer Tag für die Umwelt: In Bristol wird es nach gegenwärtigem Stand keine Umweltzone geben. Die Entscheidung unmittelbar folgt auf eine Ankündigung aus der nordenglischen Stadt Leeds, die ebenfalls von ihren grünen Plänen abzuweichen scheint.

Da wie vielerorts auf der Welt die Luftverschmutzung bedingt durch die Corona Epidemie zurückgegangen ist, scheint man nun in den beiden englischen Städten etwas übermütig zu werden. Für viele Experten ein mutloser Schritt in die falsche Richtung, wie auch die Juristin Katie Nield von der Organisation Client Earth bestürzt zusammenfasst: „Trotz all des Geldes, das bereits in die Einführung von Luftreinhaltezonen im ganzen Land investiert wurde, scheint die Regierung nun eine Kehrtwende ins Auge zu fassen. Bizarrerweise scheinen die Minister die Finanzierung der Programme einzufrieren, da sich die Luftverschmutzung durch die Abriegelung offensichtlich verbessert hat. Dies ist unglaublich kurzsichtig. Wir wissen, dass alle positiven Auswirkungen auf die Luftqualität, die durch die außergewöhnlichen Umstände der Abriegelung hervorgerufen werden, wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein werden.“

Bristol möchte nun anstelle einer Umweltzone, die in Großbritannien Luftreinhaltezone (CAZ) genannt wird, mehr auf das öffentliche Nahverkehrssystem setzen und jenes kontinuierlich ausbauen. Auch für bessere Radwege im Geiste von Pop Up Projekten und neue Fußgängerwege soll gesorgt werden.

Für viele ist das allerdings ein großer Schritt in die völlig falsche Richtung.

Die Stadtverwaltung von Bristol sieht das ganz anders und bekräftigte die Entscheidung: Sollte die Luftverschmutzung wie momentan unter den gesetzlichen Grenzwerten stagnieren, werden auch die Zahlungen der Regierung für eine CAZ ausbleiben.