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Böllerverbot sorgt für saubere Luft

Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) war das bundesweite Verkaufsverbot von Feuerwerk und Knallern am Silvesterabend ein voller Erfolg. Allerdings bezieht sie sich dabei lediglich auf die Belastung durch Feinstaub, die vielerorts um 90 Prozent gesunken ist.

Besonders auffallend war der Rückgang an Feinstaub im Stadtstaat Bremen, wo in diesem Jahr nicht nur der Verkauf, sondern auch das Abfeuern von Raketen und Böllern stadtweit verboten war. Dort ging die Feinstaubbelastung um ganze 96 Prozent zurück. Auch in der Landshuter Allee in München und an der Frankfurter Allee in Berlin konnte ein Rückgang der Feinstaubbelastung von 94 bzw. 87 Prozent festgestellt werden.

Man könnte meinen, das Böllerverbot sei aufgrund der Luftverschmutzung eingeführt worden, dabei ist dies nur ein willkommener, aber vergleichsweise unwichtiger Nebeneffekt. Denn Ziel war es natürlich, die Zahl der Verletzten und Getöteten so niedrig wie möglich zu halten und dadurch die Krankenhäuser zu entlasten. Das ist im letzten Jahr auch gelungen: Bis zu 40 Prozent weniger Krankenhauseinlieferungen gab es 2020/21.

Feinstaub hat vor allem negative Auswirkungen auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System.Viele, so auch die DUH, plädieren daher für eine generelles Böllerverbot zu Silvester. Doch dazu müsste Innenministerin Faeser (SPD) die Sprengstoffverordnung neu fassen. Nach EU gilt ein Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub PM10, der nicht häufiger als 35 mal im Jahr überschritten werden darf. Zumindest zu diesem und letztem Silvester wurde dieser Grenzwert vielerorts eingehalten.

Böllerverbotszonen könnten somit eine sinnvolle Ergänzung zu den Umweltzonen und Dieselfahrverbotszonen sein, denn zum Beispiel in Berlin werden etwa 17 Prozent des Feinstaubes alleine in der Silvesternacht durch Böller verursacht.