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Berlin- Friedrichstraße ab Ende August autofrei

Lange war es still um das Projekt, welches eine der berühmtesten Straßen Berlins zu einer verkehrsberuhigten Einkaufszone werden lässt.

Eigentlich schon für Anfang des Sommers geplant, macht nun Berlin endlich Ernst mit seinem langehegten Vorhaben, die Friedrichstraße im Herzen der Millionenstadt zu einer Fußgängerzone umzufunktionieren. Doch frei nach dem Motto „Was lange währt“ geht es nun endlich los: Ab dem 29. August ist Kraftfahrzeugen die Durchfahrt zwischen den Querstraßen Französische Straße und Leipzigerstraße untersagt. Zunächst soll das Projekt bis Ende Januar 2021 laufen, wie Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) gegenüber mehreren Medienvertretern verlauten ließ. Verkehrsberuhigte Zonen in Innenstädten erfreuen sich trotz vereinzelt kritischen Stimmen momentan größter Beliebtheit. Durch Corona haben nun manche Gemeinden die Chance beim sprichwörtlichen Schopfe gepackt und rüsten nun ehemalige Straßen zu begrünten Plätzen um, die die urbane Lebensqualität erhöhen und die Luftqualität im Umkreis verbessern sollen. 

Der Plan sieht vor, die Friedrichstraße zu einer Flaniermeile umzugestalten, welche verstärkt mit Grün, Radwegen und Sitzgelegenheiten versehen wird. Zusätzliche Veranstaltungen, Workshops und Märkte werden das Projekt komplettieren. 

Durch dieses Pilotprojekt möchten der Bezirk Mitte und der Senat testen, wie öffentlicher Raum neu und zeitgemäß aufgeteilt und die unter Städteplanern so genannte Aufenthaltsqualität gesteigert und verbessert werden kann.

Kritische Stimmen befürchten einen Umsatzseinbruch der Geschäfte auf diesem Abschnitt. Allerdings zeigen empirische Studien aus anderen internationalen Metropolen, dass diese Sorge wohl mehr als unbegründet ist. Madrid wird in diesem Zusammenhang immer als schillerndes Beispiel erwähnt, dass sich wirtschaftlicher Erfolg der lokalen Geschäfte und diese „Popup Fußgängerzonen“ nicht gegenseitig ausschließen müssen. Auch in der spanischen Hauptstadt liefen mehrere Geschäftsleute Sturm gegen das Vorhaben einer neu kreierten verkehrsberuhigten Zone in der Innenstadt. Die Zeit gab ihnen allerdings Unrecht; das Projekt in Madrid war und ist ein voller Erfolg.
 

Sollte sich die „neue“ Friedrichstraße ihrerseits als Erfolgsmodell herauskristallisieren, werden uns in Zukunft vielerorts mehr von diesen zu Fußgängerzonen umfunktionierten Straßenzügen begegnen. 

Wir sagen: Ja, bitte und los geht’s!