Oktober 2021

Bußgelder in Deutschland zu niedrig

Beim Vergleich der Strafen für Verkehrssünder in Europa fällt auf, wie wenig man in Deutschland tatsächlich zahlen muss. Das gilt auch für das unberechtigte Einfahren in Umweltzonen oder andere gesperrte Straßen. Früher gab’s hierfür sogar einen Punkt in Flensburg, doch der wurde mittlerweile abgeschafft, da die Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer als nicht gefährdet gilt. Trotzdem stellt sich die Frage nach der Effizienz von Umweltzonen, wenn erstens kaum kontrolliert und zweitens selten kassiert wird.

Österreich: Striktere Umweltzonen für alle Lkw und Pkw

Der aktuelle Klimaplan Österreichs wird nicht ausreichen, um die EU-Vorgaben bis 2030 einzuhalten und so den CO2-Ausstoß um 7 Prozent zu senken. Jetzt wird diskutiert, ob die Regeln der Umweltzonen verschärft werden. Dann wären zum Beispiel in Tirol nur noch Lkw mit einer Zulassung ab dem Jahr 2020 erlaubt. Doch das wird nicht reichen, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen. Eine Lösung wäre die Ausweitung der Regeln auf andere Fahrzeugklassen wie Pkw.

Berliner Luft immer sauberer

Sie wurde besungen, die Berliner Luft, aber das ist lange her. Und damals war sie auch noch lange nicht so dreckig. Doch es gibt Anlass zur Hoffnung. Wie jetzt gemessen wurde, war sie seit dem Beginn der Messungen im Jahre 1975 noch nie so sauber. Neue Grenzwerte könnten sich jedoch als Herausforderung erweisen.

Temporäre Umweltzonen in Frankreich erklärt

In Frankreich gibt es sowohl permanente als auch temporäre Umweltzonen. Die zeitlich begrenzten Zonen werden nur bei besonders hoher Verschmutzung aktiviert. Sie heißen Luftschutzzonen (Zones de Protection de L'Air = ZPA). Wie bei den permanenten Zonen muss man auch bei den temporären die passende Plakette an die Windschutzscheibe kleben. Wenn temporäre Zonen aktiviert sind, treten die Regeln des „differenzierten Verkehrs“ in Kraft, auf Französisch die „circulation différenciée“.

6 Milliarden Euro für dreckige Dienstwagen

Schmutzige Dienstwagen werden zu sehr gefördert, bemängeln das Öko-Institut in Freiburg und die Denkfabrik Agora Verkehrswende. Die Subventionen, die der deutsche Steuerzahler für privat genutzte Firmenwagen aufbringt, belaufen sich laut Berechnungen der Institute auf bis zu sechs Milliarden Euro jährlich. Da es vor allem Spritschlucker mit hoher Motorleistung sind, die von Firmen für ihre Mitarbeiter angeschafft werden, werde die Verkehrswende dadurch unnötig erschwert.